Schweizer Finanzplatz führt neuen Regulierungsindex an – Top oder Flop?
Video-Webinar vom 11. März 2020
Man mag von der Bankenregulierung halten, was man will – sie ist eine Realität und sowohl mit Kosten als auch mit Nutzen verbunden. Offensichtlich ist jedoch, dass nicht alle Finanzplätze globale Regulierungsstandards im gleichen Ausmass implementiert haben und diese gegebenenfalls auch nicht in gleicher Intensität und Konsequenz durchsetzen. Wie sich jetzt auch akademisch fundiert belegen lässt, ist der Schweizer Finanzplatz allen Unkenrufen zum Trotz auch in Regulierungsfragen hervorragend aufgestellt. Welcher Mehrwert ist damit für die Schweizer Banken verbunden? Werden damit Wettbewerbsvorteile ohne Not preisgegeben oder überwiegen die reputationstechnischen Vorteile?
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand unsere gestrige Abendveranstaltung nicht physisch sondern nur in virtueller Form statt. Im Rahmen eines Video-Webinars präsentierten und erläuterten die Index-Architekten, vertreten durch SFI-Adjunct-Professor Alfred Mettler von der University of Miami sowie SFI-Professor Christoph Basten von der Universität Zürich ihren einzigartigen Modellansatz. Der "Global Financial Regulation, Transparency, and Compliance Index (GFRTCI)"– so der Name des neuen Regulierungsindex – ermöglicht ein aussagekräftiges Stärken- und Schwächenprofil verschiedener Länder hinsichtlich ihrer Regulierungsstandards und stellt dieses in einen direkten Vergleich mit dem aktuellen regulatorischen Rahmen des Schweizer Finanzplatzes.
SBVg-CEO Jörg Gasser betonte in seinem Gastreferat die enge Verzahnung von Regulierung und Reputation. Gleichzeitig verwies er auch auf die fragile Balance zwischen Regulierungsausmass und Wettbewerbsfähigkeit, welche für den Schweizer Finanzplatz von grösster Bedeutung sei. Vor diesem Hintergrund begrüsse die SBVg die Versachlichung der Regulierungs-Thematik, die der vorliegende Meta-Index aufgrund seiner wissenschaftlichen Ausrichtung ermögliche. In seinem Ausblick unterstrich der Gastreferent zudem die Notwendigkeit, dass die Regulierung mit Augenmass und immer mit Blick ins Ausland erfolgen sollte, da die Schweiz andernfalls Gefahr laufe, ihren eigenen Finanzplatz in einem globalen Kontext zu benachteiligen.
Moderiert wurde das Video-Webinar von der versierten CNBC-Moderatorin und Journalistin Carolin Roth.