Finanzforschung trifft auf Finanzpraxis

Die Vermittlung finanzwissenschaftlicher Erkenntnisse und der Austausch zwischen der akademischen Welt und der Finanzpraxis sind wichtige Voraussetzungen für eine aktive Thought-Leadership-Kultur auf dem Schweizer Finanzplatz. Vor diesem Hintergrund fand das gestrige «Banking & Finance Forum» organisiert vom Swiss Finance Institute (SFI) sowie dem Capco Institute statt. In komprimierter Form präsentierten SFI-Professoren neue Forschungserkenntnisse zu ausgesuchten Investment-Themen und diskutierten diese anschliessend mit hochkarätigen Industrievertretern.
Datum07 Feb. 2019
KategorieNews

Das Zürcher Landesmuseum stand für einmal nicht ausschliesslich im Zeichen der Schweizer Kultur und Geschichte, sondern diente als Dialog-Plattform für aktuelle Finanzplatzthemen. Vor rund 200 hochrangigen Vertretern der lokalen Finanzindustrie diskutierten namhafte Protagonisten aus der Akademie und der Finanzpraxis drei zentrale Themenschwerpunkte für Investoren. Den Auftakt der Konferenz bildete das Grusswort von Professor François Degeorge, Managing Director des SFI sowie von Dr. Ingo Rauser, Senior Partner Capco Institute.

 

Den technologischen Wandel und seinen Einfluss auf IPOs beziehungsweise auf Unternehmensakquisitionen thematisierte SFI-Professor Laurent Frésard von der Università della Svizzera italiana in der ersten Panel-Präsentation, die im Anschluss von Nick Bosshart (JP Morgan), Didier Denat (Crédit Suisse), Patrick Voegeli (BNP Paribas) und Roger Studer (Vontobel) eingehend diskutiert wurde.

 

Die zunehmende Bedeutung von passiv verwalteten Anlagefonds in einem globalen Kontext stand im Fokus der zweiten Diskussionsrunde. SFI-Professor Rüdiger Fahlenbrach von der EPFL stellte das Interesse von passiven Anlagefonds an der Corporate Governance von Unternehmen teilzunehmen in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Anschliessend tauschten sich Urban Angehrn (ZFG), Isabelle Bourcier (BNP Paribas), Yves Bonzon (Julius Bär), Sandro Streit (SNB) und Michael Strobaek (Credit Suisse) im Rahmen einer angeregten Diskussion zum Thema aus.

 

SFI-Professor Steven Ongena von der Universität Zürich brachte in einem dritten Panel die höheren Kapitalanforderungen an Banken und das daraus resultierend Spannungsfeld für die Audit-Firmen von Finanzinstituten zur Sprache. Frederic Boissay (BIS), Philippe Clémençon (Credit Suisse), Daniel Martin (EY), Gernot Mittendorfer (Erste Group Bank AG) und Bertrand Rime (SNB) tauschten sich hierzu ebenfalls engagiert aus.

 

Mit Fakten zeigte Dr. Lacher die Bedeutung von Effizienz, Innovation und Sicherheit für die FMI auf. Die regulatorischen Entwicklungen, technologische Disruption, die Digitalisierung der Wirtschaft und damit verbundene neue Risiken stellen die grössten heutigen Herausforderungen dar. In Antwort darauf und zur Erschliessung neuer Geschäftsfelder wird die SIX im zweiten Halbjahr den SIX Digital Exchange (SDX) lancieren, einen voll integrierten, sicheren Handels-, Abwicklungs- und Verwahrungsservice für digitale Vermögenswerte (sowohl für "native tokens" als auch "tokenized securities"), der auf Blockchain-Technologie (DLT) basiert.