Die Bilanzen und der Einfluss der Zentralbanken haben sich in den letzten fünfzehn Jahren erheblich vergrössert. Dieses Wachstum ist das Ergebnis einer unkonventionellen Geldpolitik, mit der Zentralbanken auf die Finanzkrise von 2008 und ihre anhaltenden Nachbeben sowie auf das Auftreten neuer Krisen, wie der Covid-19-Pandemie, reagiert haben. Diese akkommodierende und expansive neue Geldpolitik ging in vielen Ländern mit einem Anstieg der Staatsverschuldung einher, und Zentralbanken haben grosse Mengen an Staatsanleihen mit neu geschaffenem Geld aufgekauft. Zwar mögen einige argumentieren, dass diese Massnahmen zur Verhinderung noch grösserer Krisen notwendig waren, doch haben die Jahre des "lockeren Geldes" ziemlich sicher die Marktkräfte geschwächt und zu anderen Problemen geführt. Als die akkommodierenden Massnahmen der Zentralbanken vor kurzem auf ein Hindernis stiessen, nämlich auf ein deutlich über ihren Zielen liegendes Inflationsniveau, reagierten die Zentralbanken mit einer Straffung der Geldpolitik. Seitdem haben die Zentralbanken Bewertungsverluste bei ihren Anleihebeständen hinnehmen müssen, die in einigen Fällen so gross sind, dass ihr Eigenkapital bei einer Realisierung dieser Verluste vernichtet würde. Vor diesem Hintergrund und inmitten einiger Kontroversen liebäugeln viele Zentralbanken mit der Einführung digitaler Währungen, die unsere Vorstellung, was genau Geld ist, in Frage stellen. Durch eine solche Einführung würden Zentralbanken ihren Einfluss auf die Gesellschaft noch weiter ausdehnen.

In dieser SFI Public Discussion Note zum Thema "Zentralbanken: Geld, Politik und Impact" beschreiben Prof. Kjell G. Nyborg, SFI Senior Chair und Professor für Finanzen an der Universität Zürich, und Dr. Cyril Pasche, SFI Senior Director, die Geldpolitik der Zentralbanken und ihre Auswirkungen seit der grossen Finanzkrise. Zentrale Themen sind der grundlegende Gedanke "Geld ist wirtschaftliche Macht" und die Verbindungen zwischen Regierungen und Zentralbanken. Die Discussion Note schliesst mit einer Diskussion über digitale Zentralbankwährungen - deren Einführung möglicherweise weitreichende und unbeabsichtigte Folgen hat - und wirft die Frage auf, ob Regierungen und Zentralbanken von weiteren monetären Abenteuern absehen sollten.

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