Banking and Technology am SFI Annual Meeting 2022 – "We must disrupt ourselves"

Die 17. Ausgabe des SFI Annual Meeting glänzte am Donnerstag, 10. November 2022 mit hochkarätigen Gästen und einem zahlreich anwesenden Publikum. Thema der diesjährigen Jahreskonferenz: Banking und Technology.
Datum11 Nov. 2022
KategorieNews

Die 17. Ausgabe des SFI Annual Meeting glänzte am Donnerstag, 10. November 2022 mit hochkarätigen Gästen und einem zahlreich anwesenden Publikum. Einmal mehr fanden sich namhafte Keynote Speakers aus der helvetischen Finanzindustrie – Ralph Hamers (UBS Group) und Dr. Andréa M. Maechler (SNB) – sowie Vertreter der akademischen Welt in der Person des britischen Wirtschaftsprofessors Franklin Allen (Imperial College London) und des Gastgebers, Prof. François Degeorge (Managing Director, SFI) bei strahlendem Sonnenschein im Zürcher Lake Side ein. Thema der diesjährigen Jahreskonferenz: Banking und Technology.

Passender hätte das Thema am 17. SFI Annual Meeting nicht gewählt werden können. Just am Vorabend der Veranstaltung wurde der Notverkauf der Krypto-Börse FTX.com bekannt. Die damit in der Krypto-Welt einher gehende Verunsicherung führte in der Folge zu einem beträchtlichen Kurssturz des Bitcoins – womit sich die Verbindung von Banking und Technology – dem Thema des diesjährigen SFI Annual Meeting – nicht eindrücklicher hätte manifestieren können. Vor diesem Hintergrund überrascht auch nicht, dass alle Keynote Speaker ihren Fokus in der einen oder anderen Ausprägung auf die Vertrauens- und Verlässlichkeits-Komponente von Finanzplatzakteuren, darunter auch Zentralbanken oder Betreiber von digitalen Marktplätzen, richteten und diesen Aspekt thematisierten. 

Ein weiterer Aspekt, der in einem Vermögensverwaltungskontext zur Sprache kam, waren künftige Kundengenerationen, die als sogenannte "Digital Natives" grosse Erwartungen an die Finanzindustrie hinschlich der Digitalisierung von Bankdienstleistungen und dem konsequenten Einsatz neuer Technologien stellen. Gelingt es den alteingesessenen Finanzplatzakteuren nicht, dieser Erwartungshaltung zu genügen, dürften sie über kurz oder lang von innovative Neobanken bzw. Fintechs verdrängt werden. Oder wie es ein Keynote Speaker auf den Punkt brachte: "We must disrupt ourselves".

Eine dritte Betrachtungsweise beleuchtete die Fintech-Industrie, deren enormes Veränderungspotenzial etablierte Geschäftsmodelle von klassischen Bankinstituten in Bedrängnis bringt. So fokussieren Fintechs zunehmend auf die profitablen Bereiche der Wertschöpfungskette, wobei sie sich über attraktive Preis- und Gebührenmodelle einen Konkurrenzvorteil verschaffen, wie das Beispiel von Revolut eindrücklich zeigt. Aufsichtsbehörden wiederum sind gefordert, die Kunden von Fintechs vor finanziellen Risiken zu schützen und über gezielte Regulierungsmassnahmen Fehlentwicklungen zu verhindern. Eine Gratwanderung, wie sich zeigt, gilt es doch, Innovationen nicht durch ein zu enges Regulierungskorsett zu verhindern und gleichzeitig den wachsenden Cybercrime-Gefahren, die in einer digitalen Welt zu vergegenwärtigen sind, wirksam zu begegnen. Sowohl der Schweizer Finanzplatz als auch derjenige in Singapur werden in diesem Zusammenhang immer wieder als Vorreiter einer massvollen und dennoch wirksamen Regulierung genannt. 

Den Abschluss der Veranstaltung machten die drei eingangs erwähnten Keynote Speakers im Rahmen einer von Carolin Roth moderierten Podiumsdiskussion, die basierend auf dem aktuellen SFI Roundup mit dem Titel "Fintech – Fortschritt ohne Grenzen?" und ergänzt durch SFI-Professor und Mit-Autor Jean-Charles Rochet (Universität Genf) kontrovers geführt wurde, bevor der SFI-Chairman Dr. Stefan Seiler (UBS AG) den Event mit einer kurzen Schlussnote beendete.

Den SFI Roundup finden Sie hier.

 

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